Donnerstag, 26. Februar 2015

Aus traurigem Anlass...

In letzter Zeit häufen sich die Horrormeldungen. Es werden fast täglich Berichte veröffentlicht, wo Hunde von feigen Tätern vergiftet werden. Oder im eigenen Garten angeschossen -  wie unlängst in Wöllersdorf bei Wiener Neustadt passiert. Man liest es mit Entsetzen, bekommt Gänsehaut und hofft, dass einem selbst und vor allem seinem vierbeinigen Freund dies erspart bleibt. Dann blättert man weiter und denkt/hofft  "...uns passiert das sicher nicht…uns nicht…“.

Doch gestern ist dieses Denken sehr ins Wanken gekommen. Gestern ist ein kleines Whippetmädchen gestorben. 4 Monate durfte Amba nur alt werden. Bei einem Spaziergang auf einem Feldweg war Rattengift gestreut – und das kleine Whippchen verstarb binnen 5 Minuten in den Armen seines Frauchens Diana. Die Nachricht schlug unter uns Whippetleuten ein wie eine Bombe – diesmal hat es einen von uns getroffen…was nicht sein durfte ist jetzt doch passiert! Unsere Community ist schwer erschüttert!

Der Schock sitzt tief – noch dazu wo es einen Tag vorher eine Diskussion bezüglich Vergiftungen und Maulkorb auf Facebook gegeben hat. Und wo ich den Standpunkt vertreten habe und noch immer vertrete, dass ein Mauli noch immer der wirksamste Schutz gegen das ungewollte Aufnehmen von Essbarem bei Hunden ist.  Ich muss gestehen, ich war früher auch so eine, die des Maulkorbs Sinn darin sah, dass er bei einem Coursing oder Rennen getragen werden muss – eben aus Sicherheitsgründen, damit sich die Hunde beim Kill nicht gegenseitig in der Hitze des Gefechtes verletzen.  Doch als wir vor 1,5 Jahren anfingen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren, wo der Maulkob obligat und ein MUSS ist, wurde auch Lucky im Alltag einer verpasst. Zuerst war er mehr als unwillig doch binnen weniger Tage war er das Ding gewohnt und lief damit ganz normal.
Dann habe ich begonnen bei Spaziergängen auf der Donauinsel ihm den Mauli anzuziehen – aus Angst, er könnte dort etwas fressen was ihm nicht gut tut bzw. auch Gift erwischen. Denn auf unserer „Insel“ hat es schon mehrmals feige Anschläge gegeben, erst wieder in den letzten Tagen war von einem Attentat in Langenzersdorf die Rede.

Als es uns arbeitstechnisch auf die Donau verschlug und wir nun täglich entlang am Ufer spazieren – anfangs noch ohne Mauli – fiel mir auf, dass dort die Leute ohne Hemmungen Enten, Schwäne, Möwen und Tauben fütterten. Da werden kiloweise Brot und Gebäck entleert und erst vorige Woche war ich baff vor so viel Dummheit – da hat doch tatsächlich jemand zwei Dosen Marillenkompott ausgeleert für die Vögel – die haben es allerdings nicht gefressen. Mittlerweile wurden Schilder mit dem Hinweis „Bitte füttere uns nicht“ aufgestellt und auch die Gründe warum man es nicht tun sollte, wurden darauf erläutert. Hilft es? Natürlich nicht, es wird munter weiter was das Zeug hält in die Schnäbel der Federntiere gestopft.  Anscheinend kann niemand lesen – so kommt es mir vor.  Als ich diese Fütterungsorgien die ersten zwei Tage beobachtete war mir klar, hier ist Mauli Pflicht! Denn wer weiß was Lucky da fressen könnte.

Mittlerweile läuft Lucky nur mehr mit Mauli. Aufgrund der täglichen Meldungen, die mir via Zeitung und FB zugänglich gemacht werden, ist es mir wichtig. Denn lieber einen Hund mit Beißkorb als einen toten Hund. Da gibt es kein Nachdenken. Es ist für mich die einzige Alternative! Punkt. Aus! Nebenbei bemerkt läuft er genauso fröhlich herum wie ohne Mauli.

Ich habe anfangs Luckys Rennmaulkorb aus Plastik verwendet – doch dieser hat den Nachteil, dass er zu grob ist und er sehr wohl schlecken und Dinge sich hineinziehen kann. Man denke nur an die Killszenen, wenn der Hund den Hasen durch den Beißkob festhält!


Lucky mit seinem Plastik-Rennmaulkorb

Dann fiel mir ein, ich habe noch einen, den ich vor Jahren bei Fressnapf erstanden habe – der ist viel besser, hat er doch innen noch ein zweites Gitter, wo eine unerwünschte Nahrungsaufnahme bzw. aufschlecken eigentlich unmöglich gemacht wird! Kommentare von Freunden, warum ich denn nicht den Rennmaulkorb verwende , den es doch auch noch in verschiedenen Farben geben würde (ist ja viel chicer), rangen mir nur ein müdes Lächeln ab. Was habe ich von Farbe am Maulkorb wenn mein Hund trotzdem was fressen kann? Nichts! Also pfeifen wir auf Mode, Farbe etc. und Lucky läuft mit Modell Fressnapf! Ihm ist es egal – ehrlich, denn glaubt einer, Lucky macht sich was aus Modetrends? Sicher nicht! Auch das Argument, der Hund könne dann keine Mimik mehr haben, brachte mich zum Schmunzeln. Der Mauli ist nicht angeklebt am Gesicht und an der Schnauze (Lucky kann damit sogar herzhaft gähnen) und er kann damit auch die Stirn in Falten legen wenn ihm etwas suspekt  vorkommt. Also ist das keine Ausrede keinen Mauli anzuziehen. Es gibt keine Ausrede! 


Mauli Modell Fressnapf - oben sieht man das zweite Gitter sehr deutlich

Übrigens verlangt das auch das Gesetz – Maulkorb oder Leine, das nur nebenbei erwähnt.

Ich kann mich so gut erinnern, als Lucky so alt wie die kleine Amba war, der ein feiger Hundemörder das Leben nahm. Er nahm damals alles, aber auch wirklich alles in sein kleines Mäulchen – „Spuck aus“ war das erste Kommando, das er lernte und ich denke, er glaubte damals, sein Name wäre „Spuck aus“! In diesem Alter sind sie einfach überall dran. Ich habe auch nie daran gedacht, dass er etwas aufnehmen könnte, was ihn töten würde. Genauso wenig wie das Frauchen von Amba daran dachte. Noch dazu wenn man auf einem Feldweg spaziert. Nein, daran würde keiner von uns denken.

Es hat einen von uns getroffen. Bitte lasst nicht zu, dass es nochmals passiert. Die feigen Anschläge mehren sich, es gibt sicher viele Nachahmungstäter, die durch die Zeitungsberichte erst auf die Idee gebracht werden, es auch zu tun, Hundehasser gibt es genug, gebt ihnen keine Chance! Mit einem Maulkorb könnt ihr das Leben Eures/Eurer Hund(e) retten! Macht es euren vierbeinigen Freunden zuliebe.

Wir wünschen auf diesem Wege Diana viel Kraft um den sinnlosen Tod der kleinen Amba zu verarbeiten. Ehrlich gesagt, ich wüsste nicht, was passiert, wenn Lucky etwas derartiges passiert, ich glaube, ich würde den Verstand aus Kummer verlieren…

Gute Reise kleine Amba und habe es fein dort in dem fernen Land hinter der Regenbogenbrücke.



Auch haben wir heute erfahren, dass sich in Osttirol ebenfalls eine feiger Vergiftungsanschlag auf einen Whippet ereignet hat – auch auf diesem Wege die besten Wünsche für Baron, der um sein Leben kämpft. wir drücken die Daumen und Daumenkrallen.




Es ist so schrecklich traurig! Passt gut auf Eure Hunde auf!


Mittwoch, 25. Februar 2015

Wir gehen nach vorne...

 
Jetzt war lange genug Pause. Es geht wieder an die Tasten! Luckys Blog wird natürlich weitergeführt.

Es gibt immer wieder Phasen, wo sich alles ändert. Muss auch so sein. Stillstand ist Rückschritt. Und wir wollen nach vorne gehen.  Deshalb war es auch in letzter Zeit sehr ruhig auf unserem Blog. Wir waren mit dem „nach vorne gehen“ beschäftigt. 

Im Sommer letzten Jahres zeichnete es sich bereits ab, dass in dem Verlag, wo wir -  ich immerhin 9 und Lucky 6 Jahre -  gearbeitet haben, es schlechter als besser wird. War die Euphorie über eine Neuübernahme 2013 noch groß, merkten wir schnell, dass sie verfrüht war. Im Oktober beschlossen wir uns zu trennen. Im  gegenseitigen Einvernehmen – wie es so schön heißt – was allerdings nicht stimmte, denn jetzt wird mir die AK zu meinem Recht verhelfen. – so viel zum Thema Einvernehmen. Mit 27.11. hatten wir unseren letzten Arbeitstag und sagten dem Augarten Adieu – um am 1. Dezember  der Donau ein „Hallo“ zuzurufen. Denn jetzt arbeiten wir an der Waterfront Wiens – im Milleniumtower – 44. Stock, bester Fernblick – tolles Gassigebiet für Lucky. 

Blick von meinem Büro
Lucky und seine Lala im Büro
Mittagsgassi am Wasser
Der Milleniumtower an der Donau - unser Arbeitsplatz


Und das Beste – wir bzw. ich bin „back tot he roots“, zu einem Arbeitgeber, wo ich bereits vor 10 Jahren gearbeitet habe und der mich wieder mit offenen Armen aufgenommen hat. Und besser könnte es nicht sein. Ich habe wirklich tolle und liebe Kollegen, Lucky hat eine Büroliebe namens Lala – alles geht seinen geregelten Gang und ich stehe wieder mit Freude in der Früh auf und freue mich auf mein Büro. So soll es sein – wir gehen nach vorne!

 Lucky lief im Oktober sein letztes Coursing am Spitzerberg – leider war es ein Desaster, denn er lief sehr verhalten und nach dem 2. DG hinkte er, sein Bein machte ihm wieder Schwierigkeiten. Es war am nächsten Tag zwar vorbei, doch ich beschloss, ihn bis März nicht mehr laufen zu lassen. Vier  Monate Schonung. Kein Training auf der Rennbahn – nix! Am 12. März sehen wir weiter, da lasse ich sein Bein wieder von Dr. Schlemmer röngten – mal sehen, was er diesmal sagt, ob sich etwas verschoben hat oder ob er weiter laufen darf. Seine Diagnose im vergangenen Juli war , dass Lucky in Ordnung sei und immerhin lief er dann noch drei Mal ohne Probleme, auch das wirklich schwere Coursing in Galtür, wo er sich immerhin den tollen 2. Platz sichern konnte! Bis dann eben im Oktober, wo der Spitzerberg, der sicher anspruchsvoll ist, aber für Lucky nie ein Problem darstellte, ihn in die Zwangspause schickte.  Hier ein Video von Luckys Lauf (er läuft unter WEISS) im 1.DG mit seinem Laufpartner und Freund Aidan de Lobito Azul (ROT) von Eva - Danke an Hannes Krapfenbauer dafür! 




Sollte Lucky wieder ein OK von Dr. Schlemmer bekommen und er hinkt wieder nach einem Coursing ist endgültig Schluss! Dann war es das für mich und ihn. Ich dachte früher immer, es wird ein harter Abschied werden, wenn ich mit Lucky den Renn- und Coursingsport verlasse – spätestens 2016 wäre es auf jeden Fall soweit – da wird Lucky 8 Jahre und geht damit offiziell in Pension. Doch so, wie sich alles verändert hat, gehe ich mit einem Lachen – denn ich bin heilfroh, dass ich nicht jetzt mit diesem an und für sich wunderschönen Windhundesport anfange – denn es ist nicht mehr lustig. Wenn man sich die Richter ansieht, die auf den Coursingfeldern stehen, weiß man bei vielen Veranstaltungen bereits jetzt, wer vorne sein bzw. gewinnen wird. Ich spreche jetzt für die Whippets. Und ich bin dankbar, dass ich noch eine Zeit in diesem Sport erleben durfte, wo nicht alles geschoben und zurecht gepunktet wurde und man auch im Ausland als Ausländer eine Chance hatte mit seinem Hund. Deshalb trifft es mich nicht im mindesten, wenn wir uns aus dem aktiven Windhundesport zurückziehen müssen bzw.  werden. Inaktiv (also ohne Hund, der an Veranstaltungen teilnimmt) bleiben wir auf jeden Fall – zumindest ich – den Windhunden erhalten, denn meinen Heimatverein – den ÖGV- TWSV TirolerWindhundesport Verein – werde ich natürlich weiterhin hilfreich mit meiner Arbeitskraft unterstützen.


Es gibt viele Dinge, die ich noch schreiben muss, also werde ich es nach und nach auf den Blog bringen. Eine schwere menschliche Enttäuschung habe ich erlebt - Lucky versteht es ja Gott-sei-Dank nicht, denn würde er, hätte er sich auch sehr gekränkt. Jemand, der immer für Lucky da sein wollte, wenn mir etwas passiert, wo Lucky mit seinem Freund leben und alt werden hätte können, wenn es mich nicht mehr gibt -  von dieser Person, die sich einmal Freundin nannte, wurde Lucky eiskalt abserviert, weil jetzt "kein Platz mehr für ihn wäre" (nicht einmal als ich gebeten habe, einmal drei Tage auf ihn aufzupassen, da ich ihn nicht zum Coursing nach Galtür, wo ich gearbeitet habe, mitnehmen wollte, weil er ja nicht laufen durfte (aber es kam sowieso anders doch das ist eine andere Geschichte) - und das, wo ich Luckys Freund wochenlang im Lauf der Jahre beaufsichtigte -  auch als er schwer krank war. Da hat mich keiner gefragt ob es meinem Arbeitgeber Recht ist, dass ich den kranken Hund ins Büro mitnehme und während der Dienstzeit zum Tierarzt fahre etc. Das ist alles vorbei, vergessen und sowieso egal. Denn es gibt jetzt einen zweiten Hund im Leben dieser ehemaligen Freundin -  vom neuen Freund -  und man kann ja die Beziehung wegen Lucky nicht aufs Spiel setzen! Das hat auch niemand verlangt - aber die Art und Weise wie man es mir sagte, machte mir klar, dass Lucky - wäre mir im Sommer etwas passiert und er hätte, wie vereinbart, dort sein neues Zuhause gefunden - er dann im Jänner sicher ins Tierheim abgeschoben worden wäre -  allein bei dem Gedanken kommen mir die Tränen. Mich hat selten etwas so verletzt wie diese Kaltschnäuzigkeit. Und ich habe wieder etwas gelernt - dass die Freunde, die immer am lautesten schreien, wie lieb sie einen doch haben, nichts Wert sind! Absolut NICHTS! Die drehen sich schneller als sich eine Fahne im Wind drehen kann...

Und jetzt etwas erfreuliches -  Luckys Kinder wurden am 7. Februar zwei Jahre alt. Nachträglich allen ein herzliches HAPPY BIRTHDAY! Ich habe nicht vergessen. Ich freue mich immer wieder über den ein oder anderen etwas zu lesen oder zu hören. Sie sind alle so toll geworden. Alle gesund  und größenmäßig total im Maß (was heute wirklich nicht mehr selbstverständlich ist – Quo vadis Whippet?), Was kann man sich mehr wünschen. Ich hoffe sehr, dass Billi-Banu in die Fußstapfen seines Vaters tritt, seine Lizenz hat er sich mit  wirklich tollen Läufen am Spitzerberg geholt. Billi-Banu läuft auf diesem Video unter WEISS!!! Danke an Hannes Krapfenbauer für den Film! Ich bin mehr als stolz auf den kleinen Mann und auch Sissi und Erich sehr dankbar, dass sie mit ihm im Coursingsport aktiv sein werden! Allzeit heile Pfoten für Billi-Banu!





Hier zwei Geburtstagsbilder von Billi-Banu - auch "Prinz von Kärnten" genannt

Auch Bullitt wäre ein Top-Favorit für die Coursingszene, das hat er schon mit super Platzierungen bewiesen!  Und ich hoffe so sehr, dass sie alle unverletzt bleiben und auf faire  Richter treffen – zumindest in Österreich kann damit gerechnet werden! Über das Ausland erspare ich mir jetzt weitere Kommentare.  Man braucht sich nur gewisse Ausschreibungen ansehen – dann kann man 2 + 2 zusammen zählen.

Und fast wäre es zu einem Treffen mit Woody gekommen - Bandido wie er lt. Papieren heißt. Doch gegen Krankheit ist man nicht gefeit und ich bin sicher, das wird bald nachgeholt!

In diesem Sinne - bis zum nächsten Blogeintrag!