Nun hat sie wieder begonnen, die Coursingsaison. Doch ob wir
mit von der Partie sind war bis knapp vor dem ersten Coursing in Österreich
nicht sicher.
Lucky hat sich doch eine Knochenabsplitterung im Frühjahr
letzten Jahres bei einem Crash mit seinem Laufpartner in Brünn zugezogen und
nachdem er im Juli wieder „gesund geschrieben“ wurde, war im Oktober dann das
Bein wieder ein Problem für ihn. Ab da war Schonung angesagt und wir zogen das
auch rigoros durch. Keine Rennbahn, kein Schneecoursing – absolut nichts! Und
das von Ende Oktober bis letztes Wochenende!
Einen Tag vor Meldeschluss war ich mit Lucky bei Dr.
Schlemmer und ließ ein Kontrollröngten machen. Er verglich es mit dem letzten
Röngten vom Juli und meinte, es sehe besser aus, wäre „ruhiger“ geworden. Er
meinte damit die Überbeinbildung um das abgesprungene Knöchelchen. Also eine
positive Nachricht. Doch allerdings machte er mich darauf aufmerksam, dass
Luckys Bein nun nicht mehr „neu“ ist und wenn er wieder mal hinkt kann dies
durch die Sehne an diesem Bein hervorgerufen werden. Aber er könnte seiner
Meinung nach wieder laufen. Und so meldete ich ihn noch schnell für das CACIL
Coursing des FCW am 22.3.2015.
Leider waren nur 4 Rüden gemeldet, es wurde also gemischt - Hündinnen und Rüden - gelaufen. Es waren zwei Rüden aus Luckys Kennel am Start – Silly und Jaguar Tisza-parti Szélvész. Ebenfalls gemeldet war Fierce Fireball Banzai, ein
junger Rüde mit großem Potential von Monika. Irgendwie verloren standen die vier Jungs der
Übermacht an Whippet-Hündinnen gegenüber, vor allem da waren die wirklichen Kracher
am Start. Also mir war sowieso von Anfang an klar, da gewinnen wir keinen
Blumentopf!
Lucky lief im 1. DG gegen Jaguar Tisza-parti Szélvész,
leider riss das Seil, wo Lucky Jaguar gleich klar machte, wem der Hase gehört, worauf
dieser ohne weitere Diskussion mit Lucky zu Mama gelaufen kam während Lucky auf
dem Hasen stehen blieb, selbst als ich ihn rief war ihm das egal. Es könnte ja
jemand sein Hasi stehlen. Mir hat das sehr gut gefallen, denn zeigte es mir
doch, dass er dem Hasi keine Chance gibt, selbst wenn es sich tot stellt, er
ließ Beute nicht Beute sein sondern bewachte diese! Brav gemacht! Es gab einen
Neustart - und dann bei einem 90 Grad Winkel wurde der Hase für Lucky viel zu
knapp gezogen, Lucky versuchte eine rasante Wendung auf einem Bein (wenn es
gelungen wäre ein Bravourstück) und rutschte aber leider auf dem etwas nassen
Untergrund, der mit Häckselabfällen bedeckt war, aus und stürzte wirklich
schwer. Mir ist die Luft weggeblieben. Nicht Lucky, schoss es mir durch den
Kopf, nicht wieder Lucky, hat sein Bein gehalten? Ehrlich gesagt – ich habe es
schon gebrochen gesehen. Ich sammelte Lucky am Kill ein und trug ihn ein Stück
weg, dann durfte er wieder selber laufen. Sah gut aus, einige Freunde
beobachteten Lucky als ich auf und ab lief, und auch ich sah, es war alles ok.
Zumindest jetzt. Nach dem Auslaufen (das leider für einige Teilnehmer nicht
selbstverständlich ist und auch nicht gemacht wird – genauso wenig wie das
Aufwärmen) kam Lucky ins
Auto um zu ruhen, 45 Minuten später holte ich ihn raus um nochmals zu
überprüfen, ob das Bein gehalten hat. Denn oft treten die Beschwerden erst nach
einer Ruhephase auf. Doch alles ok, mir fiel ein Stein von Herzen, er lief
völlig rund und war unversehrt. Einzig seine Einstellung an diesem Tag zur
Hasenjagd war nicht gerade optimal, er zeigte bereits im Vorfeld keine riesige
Freude, machte eher einen gelangweilten Eindruck und verhielt sich mehr als
ruhig. Gut, er bekam Bandagen verpasst, die er nicht gewohnt war und ich
glaube, das ging ihm schwer gegen den Strich und vermieste ihm den Tag
ordentlich. Er lief gut aber eben nicht so, wie er eigentlich laufen könnte. Bis
auf seine geschickten Hakenschläge und Laufeinkreuzungen, da zeigte er wieder
was er drauf hatte. Nun, geholfen hat es nicht viel, aber wie immer ist das Ermessenssache
der Richter und wie bereits gesagt, Blumentopf war sowieso keiner zu holen.
Leider war es ziemlich kalt an diesem Tag, der Wind blies
mehr als unangenehm, Lucky schlief selig im Auto in warme Decken gehüllt
während ich auf und ab lief um nicht zu erfrieren.
Im 2. DG lief er mit Tisza-parti Szélvész Silly, seinem Kennelverwandten.
Lucky unter ROT Silly unter WEISS |
Lucky |
Wie immer mit Silly ein Gemetzel am Hasen |
Dieser Lauf beider Hunde war für mich völlig unentschieden und absolut unspektakulär
– diesmal kam Lucky ohne Sturz ins Ziel! Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass
er nicht alles gegeben hat, denn er hechelte nicht mal, was auch Eva sofort
bemerkte. Sicher, er hat ca. 1,4 kg weniger als im Vorjahr aber dass er so gar
nicht außer Atem war und auch kein Wasser trinken wollte, verwunderte mich doch
sehr. Irgendwie war das nicht sein Tag – und er hatte so gar keinen Bock auf
Nichts.
Noch ein paar Sätze über das Gelände. Die Wiese war wirklich
ok, der Parcours war top und anspruchsvoll und vor allem sehr lang, 920 m wie
bei der Siegerehrung verkündet wurde. Und nicht verkürzt bei den Whippets und
Windspielen. Aber dafür flach. Leider lag das Gelände neben der Hauptstraße,
die Autos konnten innerhalb des Zaunes nur in Zweierreihe parken und die erste
Reihe hatte direkte Sicht auf das Coursinggelände. Was mich und auch viele
andere nervte, war der Straßenlärm, den jede Menge Autos brausten andauernd vorbei.
Auch etwas mühsam war, dass immer wieder Teilnehmern die Hunde aus kamen und
aufs Feld liefen, was natürlich wieder zu Verzögerungen führte. Da eben das Wetter
nicht gut war, kam uns jede Minute , die es länger dauerte, in der Kälte wie
eine Stunde vor.
Und zu guter Letzt nervten die Leute so richtig, die statt
ihre Hunde aufzuwärmen sie am Coursingfeldrand eine halbe Stunde zusehen ließen, wobei sich diese die Seele aus dem Leib schrien
und wie verrückt bellten – sehr unangenehm für die Teilnehmer, die ihre Hunde aufwärmten und
dabei dort auf- und ablaufen mussten, denn ausweichen konnte man nicht aufgrund
des geringen Platzangebotes. Denn nichts braucht man als Teilnehmer weniger als
Hunde, die den eigenen Hund durch ihr hysterisches Gebelle verrückt machen. Ein
absolutes „Daumen unten“ für diese Teilnehmer – ab auf die Schulbank und bitte Nachhilfe nehmen in Sachen „Richtiges Verhalten beim Coursing“ !
Schöne Läufe gab es auch bei den Schauläufen zu sehen, vor
allem der Whippetrüde Fierce Fireball Crybaby von Monika konnte sich den 2.
Platz von 10 Hunden erlaufen (das wird mal ein ganz großer Courser), die
Whippet-Hündin Risa-Chans Honey Bee wurde Dritte in diesem Feld. Ich freue mich
für sehr für Monika und Elisabeth!
Fierce Fireball Crybaby "Kamikaze" |
In der Coursingklasse schaffte es Lucky im Endeffekt auf den
vorletzten Platz (11.), Jaguar wurde Letzter (12.), Silly schaffte es auf Platz 8. Und einzig Fierce Fireball
Banzai hat die Ehre der Whippetrüden erfolgreich verteidigt und kam als 5. in die
Platzierung! Herzlichen Glückwunsch ebenfalls an Monika, die mit ihren beiden
Rüden sehr erfolgreich war!
Hier die stolze Siegerin des gemischten Whippetfeldes: Balifail
Caro von Marta – Herzlichen Glückwunsch nochmals an dieser Stelle. Tolle
Leistung in diesem wirklich starkem Feld von 8 Hündinnen und 4 Rüden! Und tausend Dank auch an Marta für die tollen Fotos. HIER geht es zur gesamten Fotostrecke!
Die stolzen Sieger! |
Die detaillierten Punkte aller beiden Durchgänge sind AUF DER HP DES FCW zu finden.
Die Richter waren Tamas Pagany aus Ungarn und Marina Orlova
aus Russland.
Eine Frau für alle Fälle ist Nici, diesmal hat sie den Hasen ausgelegt und am Samstag beim Training auch noch tolle Fotos geschossen, die man HIER findet.
Multitalent Nici:-) |
Ich habe mich gefreut, viele liebgewonne Freunde nach der Winterpause
wieder zu sehen und auch einige interessante Gespräche kamen zustande. Ein
gelungener Coursingtag neigte sich dem Ende zu. Um 18.30 Uhr saß ich zitternd
vor Kälte im Auto Richtung Heimat. Ich war glücklich, dass Lucky unverletzt
geblieben ist und zwei solide Läufe absolvierte. Das ist viel mehr, als ich mir
im Herbst vergangenen Jahres erhofft hatte. Nun sehe ich wieder positiv in die
Zukunft, obwohl natürlich Lucky mit 6,5 Jahren gegen die Jugend (zumindest
gegen einige der jüngeren Hunde) nicht mehr allzu viel Chancen hat. Aber das ist
der Lauf der Welt, jetzt sind die Jungen an der Reihe sich zu beweisen, denn
Lucky hat sowieso alles erreicht, was erstrebenswert war in seiner Karriere.
Außerdem haben wir gar keinen Platz mehr für weitere Pokale (*zwinker*).