Mittwoch, 6. Juli 2016

Unser Rückblick auf die Coursing EM in Vel´ke Pole 2016/Slowakei

Und wieder war es soweit. Coursing-Europameisterschaft!

Da Lucky nicht mehr läuft wollte ich zuerst nicht fahren. Ich habe 4 Europameisterschaften erlebt und mein Bedarf daran ist eigentlich gedeckt …eigentlich…denn Luckys Sohn „Billi“ Banu de Lobito Azul schaffte es sich zu nominieren und so beschlossen seine Leinenträger Sissi und Erich, die Reise nach Vel´ke Pole (Slowakei), wo 2016 die EM stattfand, anzutreten. Und da ich Sissi und Erich natürlich nicht alleine lassen wollte, beschloss ich doch zu fahren.

Vel´ke Pole liegt auf 650 m, eine herrliche Landschaft, hügeliges Gelände – das war mal ein würdiges EM Gelände, nicht immer diese flachen Wiesen. Die Parcours waren bis auf Feld A sehr weit entfernt vom Campingplatz und vor allem auch mit Ab- bzw. Anstieg verbunden. Sissi und Erich trafen sich mit mir am Samstag zur Tierarztkontrolle am Gelände, auch Uli und Karl waren mit „Enzo“ Amigo de Lobito Azul, Sohn von Evas Nash und Bruder ihres Aidan, dabei und deshalb beschloss auch Eva, die wie ich normal nicht gefahren wäre, zu kommen. Somit waren die Kinder unserer Burlis bestens betreut. Die Whippets liefen am Sonntag und starteten auf Parcours B, das ganz unten liegende Feld. Leider war es zu weit weg von unserem Basislager und die Funkgeräte schafften die Reichweite nicht. Dank Eva, die den Start der Whippet-Rüden übernahm um uns optimal zu betreuen, waren wir  natürlich pünklichst zur Stelle. Danke Eva für die tolle Betreuung! 

Parcours B

Eva Sissi, Erich und Karl mit Enzo

Christian, unser rumänischer Teilnehmer, den wir kurzerhand
wie jedes Jahr ins Österreich Lager integriert haben.

Warten auf den Start

Eva checkt nochmals die Startliste, gleich geht es für Enzo los


Das Feld auf B war riesig, wirklich toll, da konnten die Hunde zeigen was sie können. Als erstes startete  Enzo und gab richtig Gas. 

Enzo am Sattelplatz

Letzter Check

Alles klar!



Enzo - geschafft aber happy nach der Hasenjagd:-)



Billi kam 2 Läufe nach ihm dran (Danke Mike für das Starten von Billi) und auch er flog richtig über das Feld und ließ seinem holländischen Gegner keinen Hauch von Chance. Beide Hunde top gelaufen – doch wer jemals an einer EM dabei war, weiß, das sagt gar nichts. Bei einer EM kann der beste Hund Letzter werden. Doch unsere Hoffnung wurde nicht enttäuscht. Billi nach dem 1. DG auf Platz 10 und Enzo auf Platz 12. Wir freuten uns sehr, immerhin waren 62 Rüden am Start!

"Ja, wir san mit dem Radl da"...
Mike sportlich unterwegs

Billi wartet...

Mike mit Billi

Maulkorb auf, gleich geht es los!


Im 2. DG waren wir auf Parcours C, der von einem deutschen Team betreut wurde. Allein der Parcours war grenzwertig, bergab eine S Kurve zu stecken, der gerade die schnellen Rassen dazu verleitete, ganz einfach gerade hinunter zu rasen, nicht gerade ungefährlich. Auch musste man das S einmal ziehen können – und da steckte der Teufel im Detail. Bei Enzo lief es gut, er absolvierte einen tollen 2. Durchgang und verwies seinen ungarischen Mitläufer in die Schranken. Da war sicher eine gute Platzierung drinnen – dachten wir. Billi hatte nicht so viel Glück. Der erste Teil des Parcours flog er über das Feld, auch das berüchtigte S schaffte er, aber sein Mitläufer nicht, der kam unten kurz in die Schnur, stolperte, befreite sich aber noch im Laufen und beide Hunde liefen weiter. Und mitten im Lauf stoppte der Hasenzieher. Ich hab gedacht ich fasse es nicht. Wie kann man diesen tollen Lauf so kaputt ziehen? Eine Frechheit! Denn wenn der Hasenzieher sieht, dass der Hund in die Schnur kommt muss er gleich stoppen aber nicht viel später, wo beide Hunde tadellos weitergelaufen sind. Das habe ich auch auf Video, wo man sieht, wie lange die Hunde noch laufen bis gestoppt wird. Wieder Neustart – damit war es für mich gelaufen. Ich habe alle Chancen schwinden sehen. Und mich wirklich geärgert. Auf einer EM muss erstens der Parcours so gelegt werden, dass der Hasenzieher ihn auch ziehen kann und zweitens sollte er wissen, wann man stoppt. Nun, wir waren nicht die einzigen, die sich über dieses Hasenzugteam aufregten. Aber was soll´s, war nicht zu ändern. Gott-sei-Dank waren unsere Hunde unverletzt – und nur das alleine zählt. Danke an Karl, der den Start von Billi übernommen hat!

Parcours C

Eva im Hintergrund checkt die Lage

Enzo mit Karl

Wie immer warten....

Prüfend blickt Eva auf das Feld...


Dann begann das Warten auf die Siegerehrung.

Erich bewacht Billis Schlaf:-)

Besuch von Nachbar Wilfried:-)

Sissi hat es lustig:-)

Karl und Uli mit Eva

Lucky verschläft alles...

Prinz Lucky residiert in Evas Auto,
 damit er die bessere Übersicht hat:-)

Am Abend begann es zu regnen und irgendwie erinnerte es mich an die EM in Holland, Siegerehrung in der Nacht im strömenden Regen. Dass wir nicht auf einem Finalplatz landen würden war mir klar. Ehrlich gesagt rechnete ich mit einem Platz über 20 nach diesem unterbrochenen Lauf. Da es auch eiskalt war, warteten Sissi, Erich, Eva, Uli und Karl nur die Siegerehrung ab und fuhren ins Hotel. Ich versprach mich um die Lizenzen zu kümmern und nachzukommen. Als ich unseren Equipechef fand, musste ich noch 2 Minuten warten, dann war es soweit. Ich war sehr aufgeregt als ich Billis Lizenz aufschlug und mir die Platzierung ansah. Und konnte es nicht glauben – der kleine Mann hatte seinen tollen Platz im 1 DG halten können – im Endeffekt wurde er 10. von 62 Rüden. Und erreichte damit die beste Platzierung aller österreichischen Whippets in der Coursingklasse! Was für eine tolle Leistung trotz dieses kaputt gezogenen Laufes. Enzo hatte nicht so viel Glück, er landete auf Platz 23 das fand ich sehr ungerecht, denn der Lauf hätte sich mehr verdient. Aber das ist Coursing. Und das sind die Richter. Und das sind die Beziehungen, die viele zu den Richtern haben:-)

Mit den Lizenzen fuhr ich retour ins Hotel wo schon alle gespannt auf mich warteten. Die Freude war natürlich bei Sissi und Erich sehr groß, und leider auch die Enttäuschung bei Eva, Uli und Karl. Der Chef des Hauses wartete bereits mit einer Flasche Sekt und egal was für Platzierung, die Hunde sind gesund, ohne Verletzungen und hatten auch ihren Spaß. Darauf haben wir die Gläser erhoben! Ich kann es immer wieder nur betonen – beim Coursing richten Menschen und umso fehleranfällig sind diese Entscheidungen. Gerade bei einer EM, wo so viele Hunde laufen, und wo so viele menschliche Netzwerke der Besitzer dann beim Richten gut funktionieren. Wie gesagt, der beste Hund kann da Letzter werden und der Schlechteste Erster. Nach meiner mittlerweile fünf Europameisterschaften weiß nicht nur mein Hund sondern auch ich, wie der Hase läuft.

Es kommen auch noch Videos, sobald ich diese runtergeladen bekomme. Dann werde ich diese gerne veröffentlichen. Wird aber voraussichtlich erst Ende Juli sein...

Hier auch die Ergebnisse der Coursing EM: http://www.coursing2016.eu/

 Gesamt gesehen hatten wir ein wirklich tolles Wochenende. Gewohnt haben wir wirklich königlich im Schlosshotel Cerenany, http://www.restauraciaafrodita.sk/index.html.

Es war einfach ein Traum, der Chef ein wirklicher Hundefreund, das Restaurant sensationell und die Zimmer fürstlich. Der Park ein Traum, wobei es freilaufende zutrauliche Kaninchen gab, das war Luckys Highlight auf dieser Reise. 

Kaninchensichtung vom Zimmer aus

Freche Gesellen

Prinz Lucky residiert

Auch nicht laufen macht müde:-)

Blick vom Zimmer auf die Terrasse des Restaurants


Wir haben es uns so richtig dort gut gehen lassen und auch hier ein paar Fotos von unserem Aufenthalt dort:

Blick von oben auf die Freitreppe

Uli, Karl und Eva samt den Hunden auf der Freitreppe

Eva und ich

Sissi mit Uli beim Aperitif

Karl wählt den Wein aus

Billi langweilt sich...

Ein Mann und zwei Frauen, Karl hat es nicht leicht gehabt:-)

Fantastische Küche

Ohne Worte...traumhaft

Die Hauptspeise...

Einfach nur guuuuuuuut:-)

Schloß Cerenany von der Straße aus


Spaß hatten wir fünf viel zusammen und es war ein schönes Wochenende mit wirklich lieben Freunden. Ich bin sehr froh, dass Luckys Sohn Billi bei Sissi und Erich so ein tolles Zuhause haben und sie ihm auch das Coursing ermöglichen. Danke Sissi und Erich, Billi hat den Lotto-Sechser mit Euch gemacht:-) Auch Enzo hat sein Paradies bei Uli und Karl gefunden. Da besteht kein Zweifel!

Und nachdem nach der EM vor der EM ist – 2017 sind wir wieder dabei – diesmal in der Schweiz. Und darauf freuen wir uns schon! Die Schweizer haben übrigens schon Informationen online über die EM 2017. 


Und für Lucky und mich geht es jetzt in den wohlverdienten Urlaub – wir werden berichtenJ

Mittwoch, 11. Mai 2016

Ein Renntag in Rabapatona

Am Samstag machten wir mit Nici, Darif und Bita  einen Ausflug auf die Rennbahn nach Rabapatona/Ungarn. Es fanden dort die „Slowakischen Meisterschaften“ statt und Nici hatte Bita gemeldet. Auch Wilfried kam mit seinem Jungspund Nurmi um ihn Training laufen zu lassen. Der Tag begann mit einem tollen Frühstück, Wilfried brachte von Zuhause Kaffee und Kuchen samt dem Porzellangeschirr mit.  Wir speisten also wirklich nobel. So fangen perfekte Renntage an.

Nici und Wilfried

Wilfried überlegte, ob er Django nicht auch für eine Trainingsrunde melden sollte, und ich ging mit ihm fragen, ob das noch möglich wäre. Und als wir dort einen Moment warteten, überlegte ich, ob ich Lucky eine Gerade laufen lassen sollte. Seit 2 Wochen ging es ihm deutlich besser, Herzschall war auch vollkommen in Ordnung. Nachdem Wilfried gemeldet hatte fragte ich, ob eine Gerade auch geht. Und als die bejaht wurde meldete ich spontan Lucky an. Auf der Sandbahn brauchte ich keine Angst vor Löcher haben und mit einer Geraden war er auch nicht überfordert. Länger traute ich mich nicht, da Lucky doch seit November 2015 nicht mehr gelaufen ist.

Beim Spazieren hatte Lucky wirklich Bock aufs Rennen – obwohl wir noch nie in Rabapatona waren wusste er genau, wo die Startboxen sind und zog mich zielsicher immer wieder in die Richtung.
Doch zuerst kam Bita dran. Souverän gewann sie den 1. Vorlauf! Die Bahn in Rabapatona ist eine Herausforderung für die Besitzer. Die Hunde kommen auf der Gegengeraden zum Stehen, d.h. die Besitzer müssen eine ¾ Runde laufen um ihre Lieblinge am Ziel abzuholen…Nici meisterte dies in einer sehr guten Zeit und hätte sich dafür einen Ehrenpreis verdient.

Noch ist sie ruhig

...nun aber nicht mehr...laufen!!!!!!
Dann lief Nurmi zum ersten Mal auf Sand. 

Wilfried und Nurmi - Warten auf das Hasi:-)

Nurmi
Ein echter  Rennafghane

Ich geb Gas, ich hab Spaß!



Auch er meisterte souverän seine Trainingsläufe. Vor Lucky durfte noch Django eine Runde laufen. Er hätte sich sonst bitter bei Wilfried beschwert.

Django van de Bremmen im Einsatz

Dann ganz am Ende des 1. Durchgangs kam Lucky dran. Ich ließ ihn durch die offene Box laufen und er gab Gas. Mit Entsetzen stellte ich fest – obwohl ich mindestens 5 x darauf hingewiesen habe, dass man „nur eine Gerade“ ziehen sollte – dass der Hasenzieher am Ende der Gerade munter weiter zog. Wilfried und ich brüllten STOPP – doch es dauerte bis der Hasenzieher verstand. Endlich auf der Gegengeraden blieb der Hase liegen, Nici, die so lieb war und sich bereit erklärte, Lucky einzufangen, lief ihm hinterher. Lucky schaute kurz den Hasen an, dann drehte er um, lief Nici entgegen, doch statt sich einfangen zu lassen, rannte er zielstrebig an ihr vorbei die Bahn retour, wo er mich entdeckt hatte. Nici lief ihm noch ein Stück nach, doch er war eindeutig schneller. Sorry Nici, dass Lucky Dich ausgetrickst hat:-)

Nun die folgenden Bilder sprechen Bände. Ein glücklicher Hund fliegt über die Bahn. Durchgestreckt wie eigentlich nie zuvor  Ich danke Frau Dr. Barbara Koller, sie hat es geschafft, dass Lucky nach Monaten wieder laufen kann. Wie sie das letzte Mal richtig sagte „…wir sind am richtigen Weg“. Ja das glaube ich auch, denn wer so laufen kann, dem geht es besser!





Happy Lucky


Ich habe Lucky nach diesem Lauf erklärt, dass er nur einmal laufen durfte, da es -  nach so vielen Monaten der Schonung - sonst nicht gut wäre für ihn. Er hat mir aufmerksam zugehört und es auch verstanden. Brav lag er den Rest des Tages neben mir und bellte nur, wenn sich fremde Hunde näherten. Wenn er schon nicht laufen kann dann muss er doch aufpassen!

Darif beobachtet das Geschehen


Der zweite Teil des Tages verlief genau so entspannt und angenehm wie der erste. Zuerst lief Bita ihrem Sieg entgegen, 

Bita ist nicht zu bremsen

Nurmi drehte eine weitere Trainingsrunde mit Begeisterung und wir saßen im Schatten der schönen Trauerweide gemütlich zusammen.

Um 17 Uhr war Siegerehrung und wir freuten uns sehr mit Nici. Bita wurde „Internationaler Slowakischer Meister“ und gewann neben der wunderschönen Siegerdecke noch ein Saluki-Bild sowie noch viele andere tolle Sachen. Ich muss sagen, die Preise waren mehr als großzügig und sehr schön.

Bita am Siegespodest


Bita - die neue Int. Slowakische Meisterin 2016 - mit einer strahlenden Nici

Im Anschluss fuhren wir zu Wilfried, der nur ein paar Kilometer weiter sein Haus hat. Dort ließen wir den wunderschönen Tag noch gemütlich auf der Terrasse ausklingen und Nici fotografierte Wilfrieds Bande noch im Garten. 

Waikaremoana van de Bremmen
FCI Weltmeister 2006, 2007, 2008 
Spitzname Speedy - der Senior des Hauses

Django

Nurmi mit seinem Lieblingsballi

Nurmi der Clown

Sogar Oldie Speedy spielte ein wenig mit


Schade, dass es nur mehr 2 Rennen im Jahr in Rabapatona gibt. Das Gelände ist so schön und  auch ist alles vorhanden, von einer Flutlicht- bis zu einer Sprenkelanlage. Doch nach und nach verkommt diese herrliche Bahn…hoffentlich wird sie nicht eines Tages ganz schließen.

Es war ein wunderschöner Tag, den selbst der einstündige Stau am Heimweg an der Grenze nicht trüben konnte. Ich hoffe, es kommen noch viele solcher Tage!

Fotos: Nicole Faschingeder - Danke!!! HIER sind alle Fotos von Nici zu sehen