Lucky hat Ende November wieder schwere Probleme
gesundheitlicher Natur bekommen.
Er fuhr oft – wenn er schlief – wie von der Tarantel
gestochen auf, blickte nach hinten und dann mich vorwurfsvoll an. Dann
marschierte er unruhig durch die Wohnung, Bett hinauf, Bett hinunter, rund ums
Bett, dann ins Wohnzimmer, wieder retour dann wieder Bett hinauf, Bett hinunter
usw. usw. Das kostete mich, da dies natürlich immer nachts passierte, meinen
Schlaf. Beim TA meinte man, das müsse vom Bewegungsapparat kommen, gab mir
Tabletten, die nichts nutzten. Ich allerdings war der Meinung ob es nicht vom
Bauch oder Darm war. Obwohl ich auch immer mit ihm runter ging in der Nacht
wenn er solche Symptome zeigte, war seine Verdauung in Ordnung, aber ich war trotzdem überzeugt, dass es damit
zu tun haben musste. Kurzerhand stellte ich alles um. Er bekam kein rohes
Fleisch mehr, sondern nur mehr von „Fleischeslust“ die Nassfuttermenus, die ihm
- sehr zu meiner Verwunderung – schmeckten. Noch vor einem Jahr hat er diese
nicht mal angesehen. Auch habe ich alle getrockneten Leckerlis gestrichen.
Rigoros. Nach einigerZeit musste ich zugeben – an dem kann es nicht liegen, die
Beschwerden blieben. Also bekam er wieder normal sein Fleisch, allerdings habe
ich alles an getrockneten Leckerlis weggelassen. Denn eines war doch passiert:
er hat aufgehört sich zu kratzen. Wer Lucky lange kennt weiß,
dass er sich immer viel kratzte, im Winter meinte mein TA, es käme von der
trockenen Heizungsluft und im Sommer? Nun, wie gesagt, die Kratzerei war
extrem, er wurde auch auf alles mögliche getestet, aber es kam
nichts dabei raus. Doch seit dem es keine Trockenleckerlis mehr gab war auch
Ruhe – keine Kratzerei! Ich fing an mich zu informieren – und kam auf das Thema
Futtermilben. Diese kleinen unsichtbaren Tierchen halten sich liebend gerne in
den Trockenkauzeugs auf und erzeugen – JUCKREIZ was zur Folge hat: Hund kratzt
sich dauernd!
Nun ist alles anders. Lucky bekommt zum Frühstück drei
Scheiben von „Fleischeslust“ – vorzugsweise Lachs mit Karotten. Mittags gibt es
Belcando Trockenfutter, nicht viel, ein paar Bissen und am Abend dann das
gewohnte Barf Menu mit frischem Fleisch. Mit Karotten, Kartoffeln, Nudeln,
Zucchini etc. Die Karotten und Kartoffeln (auch öfters Nudeln) koche ich immer
vor und friere diese portionsweise ein. Und man mag es nicht glauben, Lucky hat
nicht zugenommen, sondern sogar ab. Es gibt einfach tagsüber keine Leckerlis
mehr. Da ich mich jetzt sehr schlau gemacht habe bezüglich Futtermilben, kaufe
ich zwar wieder Dörrfleisch und getrocknete Truthahnmägen (die liebt Lucky).
Dieses wird aber alles sofort nach dem Einkauf im Tiefkühler eingefroren (muss erstmalig 48 Stunden „frieren“ damit ist alles abgetötet) und die nötige Tages-Menge
am Vorabend herausgenommen zum Auftauen. Das sind meistens max. 2 Stück die
Lucky als Dessert bekommt. Und trotzdem dass er jetzt wieder seinen geliebten
Nachtisch gibt, kratzt er sich nicht mehr. Ein neues Lebensgefühl!
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Solche Fotos wird es wahrscheinlich künftig nicht mehr von Lucky geben.
Foto: Andreas Huettner |
Bezüglich seiner Schmerzen habe ich ihn dann in meiner
Verzweiflung noch röngten und auch einen großen Blutscann anfertigen lassen. Blut war alles ok, absolut gesund der Hund! Gott-sei-Dank! Beim Röngten
kam auch nichts raus. Meine Freundin Nici meinte dann, warum ich nicht mal zu
Dr. Koller gehe. Frau Dr. Koller züchtet selber Greyhounds und kennt sich
auch perfekt mit Sporthunden aus, da ihre Greys auch auf der Bahn laufen. Sie ist Fachtierarzt für Physiotherapie und
Rehabilitationsmedizin und ich ärgerte mich über mich selbst, warum ich nicht
vorher an sie gedacht habe. Ich bekam sehr rasch einen Termin und bei unserem
ersten Besuch untersuchte sie Lucky und meinte, er sei eine einzige
Baustelle. Außerdem wäre die Beugesehne an einer Zehe gerissen…mir fiel die
Kinnlade runter, das mit der Zehe hatte ich nicht gesehen, es musste ganz
frisch sein, denn die Zehe ist nun platt und damit länger als die anderen. Dr.
Koller beruhigte mich und meinte, das wäre nicht weiter tragisch, er könne
trotzdem damit laufen, nur der Nagel müsste sehr kurz gehalten werden. Dann begann
sie mit der osteopathischen Behandlung und der Ultraschall kam auch zum Einsatz. Am Ende meinte sie, dass es sicher noch einige Behandlungen dauern
wird. Blockaden hinten und an den Schultern und überhaupt, Rippen verschoben,
Halswirbelsäule etc., ich hab mir gar nicht alles gemerkt. Lucky, der
normalerweise aus jeder Tierarztpraxis flüchtet und bis jetzt keinem Tierarzt
mit Wohlwollen begegnet und schon gar nicht Belohnungen nach einer Untersuchung
annimmt – dieser Lucky fraß hinterher Frau Doktor Koller aus der Hand – mit Begeisterung!
Zwei Wochen später waren wir wieder bestellt, Dr. Koller war
sehr zufrieden und nach Abschluss der zweiten Behandlung meinte sie, es müsste jetzt
soweit in Ordnung sein. Wir sollen erst Anfang März wieder kommen, damit sie
schauen kann ob sich wieder etwas verschlechtert hat. Sollte Lucky Schmerzen
haben müsse ich früher kommen. Dieses „aus dem Schlaf auffahren“ hat er
nicht mehr, ab und an dürfte ihn der Nerv doch noch quälen, aber lange nicht so
schlimm wie vorher. Es hat auch sicher was mit dem Wetter zu tun, beim
Wetterumschwüngen merke ich, dass es schlechter geht, da gebe ich ihm dann eine Rimadyl-Tablette. Dazu gibt es eine Kur mit täglich einer Pro-Nerv-Tablette, auf die wartet Lucky schon immer mit Begeisterung, ist sie doch in einer Leberwurst-Kugel versteckt.
Auslöser dieses Dramas war vor einem Jahr das Coursing in Mistelbach dieser
schwere Sturz dort, wo dann der ganze Rücken blau war. Seitdem war gesundheitlich nichts mehr
so wie es sein sollte. Dr.
Koller meinte auch, wenn so etwas passiert, auch wenn der Hund nichts anzeigt,
soll man es sofort ansehen lassen. Im Sommer war Lucky ja schon mal in Leipzig
in Behandlung, da er vorher massive Probleme hatte, dann war es besser und er konnte sogar wieder ohne Probleme
laufen. Bis Ende November wieder massive Beschwerden auftraten.
Ich bin wirklich sehr dankbar, dass Dr. Koller Lucky helfen konnte - und war auch sehr angetan von ihrer freundlichen Art, wie sie mir alles erklärte und auch zu Lucky sehr lieb war. Selbst als es bei ihren Anwendungen bei Lucky knackte, dass mir ganz schlecht wurde - Lucky zuckte nicht mal mit der Wimper! Jetzt warte ich mal Anfang März ab, wo Dr. Koller Lucky zur Kontrolle bestellt hat.Bis dahin ist alles offen. Vor allem denke ich, dass
dieser Nerv, der Lucky immer wieder zwickt, wahrscheinlich auch immer wieder Probleme
machen wird. Ob Lucky in seinem letzten Coursingjahr noch einmal laufen kann
steht auch in den Sternen. Sollte es seine Gesundheit erlauben haben wir ganz
wenige Coursings auf dem Schirm, wobei mir aber persönlich wirklich egal ist,
ob das noch möglich ist, denn Lucky wird im September acht Jahre alt, mir ist
wichtig, dass er weiter fröhlich über Wiesen flitzen kann. Coursing ist nicht mal mehr
eine Nebensache für mich. Es waren schöne Jahre – aber alles hat seine Zeit.
Für Lucky und mich bricht jetzt eine andere an! Da spielen Coursingfelder nicht
mehr die Hauptrolle!