Montag, 8. Februar 2016

Futtermilben und andere Beschwerden...

Lucky hat Ende November wieder schwere Probleme gesundheitlicher Natur bekommen.
Er fuhr oft – wenn er schlief – wie von der Tarantel gestochen auf, blickte nach hinten und dann mich vorwurfsvoll an. Dann marschierte er unruhig durch die Wohnung, Bett hinauf, Bett hinunter, rund ums Bett, dann ins Wohnzimmer, wieder retour dann wieder Bett hinauf, Bett hinunter usw. usw. Das kostete mich, da dies natürlich immer nachts passierte, meinen Schlaf. Beim TA meinte man, das müsse vom Bewegungsapparat kommen, gab mir Tabletten, die nichts nutzten. Ich allerdings war der Meinung ob es nicht vom Bauch oder Darm war. Obwohl ich auch immer mit ihm runter ging in der Nacht wenn er solche Symptome zeigte, war seine Verdauung in Ordnung, aber ich war trotzdem überzeugt, dass es damit zu tun haben musste. Kurzerhand stellte ich alles um. Er bekam kein rohes Fleisch mehr, sondern nur mehr von „Fleischeslust“ die Nassfuttermenus, die ihm - sehr zu meiner Verwunderung – schmeckten. Noch vor einem Jahr hat er diese nicht mal angesehen. Auch habe ich alle getrockneten Leckerlis gestrichen. Rigoros. Nach einigerZeit musste ich zugeben – an dem kann es nicht liegen, die Beschwerden blieben. Also bekam er wieder normal sein Fleisch, allerdings habe ich alles an getrockneten Leckerlis weggelassen. Denn eines war doch passiert: er hat aufgehört sich  zu kratzen. Wer Lucky lange kennt weiß, dass er sich immer viel kratzte, im Winter meinte mein TA, es käme von der trockenen Heizungsluft und im Sommer? Nun, wie gesagt, die Kratzerei war extrem, er wurde auch auf alles mögliche getestet, aber es kam nichts dabei raus. Doch seit dem es keine Trockenleckerlis mehr gab war auch Ruhe – keine Kratzerei! Ich fing an mich zu informieren – und kam auf das Thema Futtermilben. Diese kleinen unsichtbaren Tierchen halten sich liebend gerne in den Trockenkauzeugs auf und erzeugen – JUCKREIZ was zur Folge hat: Hund kratzt sich dauernd!

Nun ist alles anders. Lucky bekommt zum Frühstück drei Scheiben von „Fleischeslust“ – vorzugsweise Lachs mit Karotten. Mittags gibt es Belcando Trockenfutter, nicht viel, ein paar Bissen und am Abend dann das gewohnte Barf Menu mit frischem Fleisch. Mit Karotten, Kartoffeln, Nudeln, Zucchini etc. Die Karotten und Kartoffeln (auch öfters Nudeln) koche ich immer vor und friere diese portionsweise ein. Und man mag es nicht glauben, Lucky hat nicht zugenommen, sondern sogar ab. Es gibt einfach tagsüber keine Leckerlis mehr. Da ich mich jetzt sehr schlau gemacht habe bezüglich Futtermilben, kaufe ich zwar wieder Dörrfleisch und getrocknete Truthahnmägen (die liebt Lucky). Dieses wird aber alles sofort nach dem Einkauf im Tiefkühler eingefroren (muss erstmalig 48 Stunden „frieren“ damit ist alles abgetötet) und die nötige Tages-Menge am Vorabend herausgenommen zum Auftauen. Das sind meistens max. 2 Stück die Lucky als Dessert bekommt. Und trotzdem dass er jetzt wieder seinen geliebten Nachtisch gibt, kratzt er sich nicht mehr. Ein neues Lebensgefühl!

Solche Fotos wird es wahrscheinlich künftig nicht mehr von Lucky geben.
Foto: Andreas Huettner
Bezüglich seiner Schmerzen habe ich ihn dann in meiner Verzweiflung noch röngten und auch einen großen Blutscann anfertigen lassen. Blut war alles ok, absolut gesund der Hund! Gott-sei-Dank! Beim Röngten kam auch nichts raus. Meine Freundin Nici meinte dann, warum ich nicht mal zu Dr. Koller gehe. Frau Dr. Koller züchtet selber Greyhounds und kennt sich auch perfekt mit Sporthunden aus, da ihre Greys auch auf der Bahn laufen. Sie ist Fachtierarzt für Physiotherapie und Rehabilitationsmedizin und ich ärgerte mich über mich selbst, warum ich nicht vorher an sie gedacht habe. Ich bekam sehr rasch einen Termin und bei unserem ersten Besuch untersuchte sie Lucky und meinte, er sei eine einzige Baustelle. Außerdem wäre die Beugesehne an einer Zehe gerissen…mir fiel die Kinnlade runter, das mit der Zehe hatte ich nicht gesehen, es musste ganz frisch sein, denn die Zehe ist nun platt und damit länger als die anderen. Dr. Koller beruhigte mich und meinte, das wäre nicht weiter tragisch, er könne trotzdem damit laufen, nur der Nagel müsste sehr kurz gehalten werden. Dann begann sie mit der osteopathischen Behandlung und  der Ultraschall kam auch zum Einsatz. Am Ende meinte sie, dass es sicher noch einige Behandlungen dauern wird. Blockaden hinten und an den Schultern und überhaupt, Rippen verschoben, Halswirbelsäule etc., ich hab mir gar nicht alles gemerkt. Lucky, der normalerweise aus jeder Tierarztpraxis flüchtet und bis jetzt keinem Tierarzt mit Wohlwollen begegnet und schon gar nicht Belohnungen nach einer Untersuchung annimmt – dieser Lucky fraß hinterher Frau Doktor Koller aus der Hand – mit Begeisterung!
Zwei Wochen später waren wir wieder bestellt, Dr. Koller war sehr zufrieden und nach Abschluss der zweiten Behandlung meinte sie, es müsste jetzt soweit in Ordnung sein. Wir sollen erst Anfang März wieder kommen, damit sie schauen kann ob sich wieder etwas verschlechtert hat. Sollte Lucky Schmerzen haben müsse ich früher kommen. Dieses „aus dem Schlaf auffahren“ hat er nicht mehr, ab und an dürfte ihn der Nerv doch noch quälen, aber lange nicht so schlimm wie vorher. Es hat auch sicher was mit dem Wetter zu tun, beim Wetterumschwüngen merke ich, dass es schlechter geht, da gebe ich ihm dann eine Rimadyl-Tablette. Dazu gibt es eine Kur mit täglich einer Pro-Nerv-Tablette, auf die wartet Lucky schon immer mit  Begeisterung, ist sie doch in einer Leberwurst-Kugel versteckt.
Auslöser dieses Dramas war vor einem Jahr das Coursing in Mistelbach dieser schwere Sturz dort, wo dann der ganze Rücken blau war. Seitdem war gesundheitlich nichts mehr so wie es sein sollte. Dr. Koller meinte auch, wenn so etwas passiert, auch wenn der Hund nichts anzeigt, soll man es sofort ansehen lassen. Im Sommer war Lucky ja schon mal in Leipzig in Behandlung, da er vorher massive Probleme hatte, dann war es besser  und er konnte sogar wieder ohne Probleme laufen. Bis Ende November wieder massive Beschwerden auftraten.

 Ich bin wirklich sehr dankbar, dass Dr. Koller Lucky helfen konnte - und war auch sehr angetan von ihrer freundlichen Art, wie sie mir alles erklärte und auch zu Lucky sehr lieb war. Selbst als es bei ihren Anwendungen bei Lucky knackte, dass mir ganz schlecht wurde - Lucky zuckte nicht mal mit der Wimper! Jetzt warte ich mal Anfang März ab, wo Dr. Koller Lucky zur Kontrolle bestellt hat.Bis dahin ist alles offen. Vor allem denke ich, dass dieser Nerv, der Lucky immer wieder zwickt, wahrscheinlich auch immer wieder Probleme machen wird. Ob Lucky in seinem letzten Coursingjahr noch einmal laufen kann steht auch in den Sternen. Sollte es seine Gesundheit erlauben haben wir ganz wenige Coursings auf dem Schirm, wobei mir aber persönlich wirklich egal ist, ob das noch möglich ist, denn Lucky wird im September acht Jahre alt, mir ist wichtig, dass er weiter fröhlich über Wiesen flitzen kann. Coursing ist nicht mal mehr eine Nebensache für mich. Es waren schöne Jahre – aber alles hat seine Zeit. Für Lucky und mich bricht jetzt eine andere an! Da spielen Coursingfelder nicht mehr die Hauptrolle!

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